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Noch höhere Milchleistung von Kühen durch künstliche Laktation

Turbohochleistungskühe, die zwischen 10.000 kg und 18.000 kg in einer Laktation geben, sind keine Seltenheit mehr.

Noch vor hundert Jahren gaben die damaligen höchstleistenden Kühe um die 2500 kg in einer Laktation. Bis um das Jahr 1950 änderte sich nichts wesentlich.

In den folgenden weiteren fünfzig Jahren haben Züchtungen, Kreuzungen, gentechnische Veränderungen und ein völlig verändertes Futter viele Kühe zu reinen Milchmaschinen gemacht.

Wieviel Milch Kühe heute geben, ist ganz unterschiedlich. Es kommt auf die Haltungsform an und welche Kühe (Rasse) ein Betrieb zur Milchherstellung einsetzt.

Noch immer gibt es Betriebe, deren Kühe nur 4000 oder 5000 kg in einer Laktation geben. Dann gibt es solche, die 6000 bis 7000 kg pro Kuh melken und solche, mit 10.000 bis 12.000 kg.

Der deutsche Durchschnitt der einzelnen Milchkuhleistung pro Laktation liegt mittlerweile bei ca. 7000 kg.

Grundsatz jeder Milcherzeugung war bisher: Egal um welche Art Kuh es sich handelte, sie musste immer wieder neu kalben um Milch zu produzieren.

Diese Notwendigkeit kann nun, folgt man amerikanischen Wissenschaftlern, durchbrochen werden.

Das Problem von Hochleistungskühen ist nämlich, dass sie häufig nach einer oder 2 Laktationen nicht mehr schwanger werden. Ihre Fertilität ist gegenüber "normalen" Kühen reduziert. Es gibt auch Ausnahmen, aber davon kann hier nicht die Rede sein.

Wird eine Kuh während ihrer ersten oder 2. Laktation nicht mehr schwanger, wird sie so lange gemolken, bis ihre Milchleistung von selbst aufhört oder unwirtschaftlich wird. Das heißt, die letzte Laktation wird erheblich über den üblichen Zeitraum von 10 bis 11 Monaten ausgedehnt. Noch bis vor wenigen Jahren ging das nur ein paar Monate. Heute sind in den USA mit Hilfe von Hormonspritzen (BST) 20 bis 33 Monate Laktation keine Seltenheit mehr. Damit hat man die Profitabilität der einzelnen Kuh umfänglich erhöht. Das reicht Stallmanagern und Wissenschaftlern aber offenbar noch nicht.

Ihr neuester Ratschlag ist nun der, bei nicht mehr schwanger gewordenen Kühen am Ende ihrer Laktation künstlich durch Hormone - Progesteron und Östrogene - eine weitere Laktation hervorzurufen um die Milchleistung dann durch das Hormon BST weiter zu erhöhen.

Ergebnis, die Kuh braucht nicht so früh geschlachtet zu werden, ihre Lebensmilchleistung wird höher, sie wird noch profitabler und die Kosten für ihren Ersatz durch eine andere Kuh fallen Monate später an. Insgesamt sinken die Kosten der Milchproduktion weiter.

Medline PMID: 15377608

Die Methode ist noch nicht von der FDA zugelassen, aber das dürfte nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Und wer sich die Hormone beschaffen kann und im Internet ein bischen nach Handlungsanleitungen sucht, kann´s auch ohne Zulassung selbst ausprobieren, denn wer sollte das schon bemerken?

Wohl bekomm's allen USA-Reisenden: Hormon-Trinkmilch, Hormon-Käse, Hormon-Eiskrem, Hormon-Joghurt u.s.w. und natürlich Hormon-Rindfleisch und Hormon-Hamburger!

Europa ist wegen des Einsatzverbots von Hormonen und BST vor diesen Praktiken und vor solcher Milch noch geschützt!

Wir sollten alles tun, damit dies auch so bleibt!

Letzte Änderung am 04.12.2011

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