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Klonen

Wir nähern uns dem Menschenklonen!

Im Mai konnten wir lesen, dass in der Klontechnik große Fortschritte erzielt worden seien.

Erstmals sei überzeugend beschrieben worden, wie man menschliche Eizellen klonen könne. Der Weg zum therapeutischen Klonen sei nun geöffnet. Mit Hilfe des Zellkerntransfers könne man nun menschliche embryonale Stammzellen herstellen um passgenaue Gewebe wachsen zu lassen, die man dann später zur Heilung von Parkinson, Alzheimer und Co. einsetzen könne. Die Presse war weltweit entzückt!

Das an Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen, Katzen, Mäusen etc. erprobte Verfahren zum Klonen von Nachkommen mit bestimmten Eigenschaften, kann man nun theoretisch auch mit Menschen machen: man nehme ein weibliche Eizelle, entkerne sie, nehme eine beliebige Zelle eines anderen Menschens, entkerne sie ebenfalls und setze letzteren Kern in die entkernte Eizelle ein. Dann lasse man diese Eizelle wachsen, sich teilen und man erhält einen menschlichen Embryo.

Die Frage ist natürlich, ob sich daraus auch ein Baby entwickeln lässt? Heute noch nicht, aber vielleicht morgen. Angeblich will man dies aus „ethischen Gründen“ nicht, man will ja nur bestimmte Zellen oder Gewebe erzeugen, zum Wohle der schon Geborenen, als „therapeutisches Klonen“ schön geredet. Natürlich wird auch dieses möglich sein, das andere aber eben auch! Grundlagenforschung ist, wie das Wort schon verrät, nach allen Seiten offen.

Der Ruf der Kritiker Vernunft und Realitätssinn einkehren zu lassen, gegenüber denjenigen, die das Menschenklonen heraufziehen sehen, passt zunächst einmal in den Zeitgeist, der Skandalisierung und übertriebenes Ängste schüren anprangert.

Diese Kritik, so schön sie sich liest und so fundiert sie erscheinen mag, ist beim Thema Klonen völlig unangebracht. Wir müssen darüber diskutieren, ob wir Menschenklonen, das sog. reproduktive Klonen, zulassen wollen oder nicht.

Denn wer höhere Säugetiere klonen kann, der kann das auch beim Menschen. Schließlich halten wir uns zwar für die Krone der Schöpfung, tatsächlich sind wir aber auch Säugetiere.

In welchem Umfeld Genetiker wie Mitalipov, der leitende Kopf des Forscherteams, arbeiten, lässt sich an seiner wissenschaftlichen Vita ablesen: Man hat schon an den verschiedensten Tieren geforscht und ist seit 18 Jahren im Primatenforschungszentrum der Universität von Oregon verortet. Da weiß man natürlich was vor sich geht. Den Versuch, Primaten zu klonen, wird ja nun niemand ernsthaft bestreiten.

Mitalipov selbst ist diesbezüglich mit Rhesusaffen beschäftigt. Er hält ein Patent mit dem Titel: A Method of Producing Non–human Transgenic Primates – Methode zur Produktion von transgenen Nicht–Menschenaffen.

In der aktuellen Veröffentlichung wird als Korrespondenzadresse ein Tierlabor–Zentrum in Korea! angegeben. Das lässt ungute Erinnerungen an den koreanischen Wissenschaftler Hwang Woo Suk aufkommen, der vor etwa 10 Jahren mit denselben Forschungsergebnissen wie jetzt Mitalipov, aufwartete. Die stellten sich zumindest teilweise als gefälscht heraus, strafrechtlich belangt wurde er dafür jedoch nie. Verurteilt wurde der Klonspezialist nur wegen Veruntreuung von Forschungsgeldern und illegaler Beschaffung von Eizellen. Er hatte Teile seiner Fördergelder an die russische Mafia weitergeleitet, um von diesen Leuten Gewebeproben von Mammuts zu erhalten, die Hwang unbedingt klonen wollte. Er ist diesbezüglich immer noch aktiv und hofft auf einen Durchbruch.

Und wie das Drehbuch es will, jetzt wird auch an Mitalipov's Forschung gezweifelt. Auch sein Team hat nicht sauber gearbeitet, zumindest was die Bebilderung der Veröffentlichung anging.

„Unfassbare Schlamperei“ wie es die Frankfurter Rundschau am 25/26. Mai 2013 ausdrückte. Eigentlich sollten wir hoffen, dass es noch lange so bleibt!

Letzte Änderung am 31.05.2013

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