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Ein neuer Milchskandal in China, ohne große mediale Aufmerksamkeit.

Warum nur, der Vorgang ist mehr als skandalös!?

Nachdem wir eine Jubelmeldung nach der anderen über Chinas–Milchhunger über uns ergehen lassen mussten – wir konnten den Eindruck gewinnen, die Chinesen mutierten innerhalb weniger Jahre zu Milchtrinkern – zeigt die folgende skandalöse Vorgehensweise der Firma Danone in China, dass es mit dem „Milchdurst“ nicht so weit her sein kann.

Denn Danone hat in chinesischen Geburtskliniken Ärzte und Pflegepersonal bestochen damit sie Babys an ihr Milchpulver – Marke: Dumex – gewöhnen.

Das kennen wir doch aus längst vergangener Zeit, als Nestle ein ähnliches Verhalten in Afrika an den Tag legte. Weltweite Proteste waren die Folge.

Jetzt nur dürre Meldungen

Milchpanschereien, verbotene Preisabsprachen, Verletzung von Anti–Monopolgesetzen, Bestechung von Klinikpersonal, so stellt sich die Milchindustrie in China dar. Und unsere europäischen Firmen mischen da kräftig mit.

Der Fall Danone hat jetzt dazu geführt, dass die chinesische Regierung ein Vermarktungsverbot für Hersteller von Kindermilchpulver in Kliniken ausgesprochen hat. Zusätzlich ist dem medizinischen Personal verboten Schwangeren und ihren Familien Milchpulver anstatt Muttermilch zu empfehlen.

Die Kliniken werden angehalten das Stillen von Babys fördern.

Die internationalen Firmen versuchen sich in Reue, versprechen Aufklärung und zahlen ihre Strafen. Vom chinesischen Markt für Kindernährmittel möchte keine verstoßen werden. Dort wird nämlich mit riesigem Wachstum in den nächsten Jahren gerechnet. Insofern haben die Firmen die korruptiven Methoden gar nicht nötig, Hinzu kommt, dass das Milchpulver westlicher Firmen sowieso ein besseres Ansehen in China hat, als Einheimisches. Absatz ist also kein Problem. Deshalb ist das Verhalten von Danone und Co besonders fragwürdig und kann eigentlich nur mit Gier erklärt werden. Und das, auf Kosten von Kleinkindern. Da sollte uns der Joghurt im Hals stecken bleiben!

Der Skandal zeigt aber auch, das Hauptgeschäft in China liegt im Milchpulver und seine Verarbeitung als Kindernährmittel. Die Chinesen sind weit davon entfernt Milchtrinker und Käseesser zu werden; sie meinen, unsere Milch für ihre Kleinkinder zu benötigen. Das positive Image westlichen Milchpulvers führt dazu, dass unsere Drogeriemärkte davon leer gekauft sind. Auch Chinesinnen wollen für ihren Nachwuchs nur „das Beste“.

Westlicher Milchproduktekonsum für Erwachsene steht für die Neugier am Exotischen, die sicherlich nicht von Dauer ist. Wer es sich leisten kann, der trinkt dann doch lieber das Spitzen–Milch–Produkt, die menschliche Muttermilch. Ein paar Neureiche sind dann zu unglaublichen Absurditäten fähig und andere versuchen sich als moderne Amme:

Wohl bekomm's.

Letzte Änderung am 02.11.2013

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